Träume, Gedanken und Phantasien

Meine Gedichte



Gefordert...

Gefordert hab ich nichts von ihr
Doch wie Vieles gibt sie mir
Inner'n Frieden, tief wie nie
Die perfekte Harmonie!

Mut zum Reden und zum Fragen
Heikle Dinge auch zu sagen
Neuen Blick auf diese Welt
Ohne Filter, ganz erhellt.

Lebensfreude, Liebesglück
Seligkeit, ein großes Stück
Ohne Ende könnt' ich schreiben
Doch weil's zuviel wär', lass' ich's bleiben!

Silbersee, 11.09.2004




Wenn man die Leute...

Wenn man die Leute so über Liebe reden hört,
Oder wenn man sich so manchen Liedtext genauer betrachtet,
Dann könnte man meinen, die Liebe sei ein Glas Wasser:

Austrinken, und fort ist es!

"Ich liebe dich nur dann, wenn..."
Heißt es da, oder:
"Wenn du mich wirklich liebst, dann..."
Manchmal auch:
"Liebst du mich, wie ich dich liebe?"

Forderungen, Bedingungen, Schemata...

Wie will man die Liebe denn bemessen?
In Kilogramm, in Millilitern?
In Stunden und Minuten?

"Liebe mich eine halbe Stunde,
Dafür werde ich dich auch eine halbe Stunde lieben!"

Wie kleinlich ist das,
Wie peinlich!


Nach meiner Erfahrung ist die Liebe nicht so.
Sie ist kein Glas Wasser.

Die Liebe, das ist ein Ozean!

Ein Ozean, und darauf schwimmt alles:

Susi,
Ich,
Das Universum,
Und der ganze Rest!

Und das rockt,
Das rockt bloß!

Täglich von null bis vierundzwanzig Uhr,
An sieben Tagen die Woche...

Liebe ist Leben,
Liebe ist Macht,
Liebe ist der Ozean,

Der Ozean, der alles und jedes trägt
Und voran bringt.

Liebe ist alles das, was ist, und
Alles das, was ist, ist göttlich!

26.09.2004



Zu Dir...

Zu Dir steh'n-
Gleich wer guckt

Zu Dir steh'n-
Egal, wer muckt

Zu Dir steh'n-
Dich in Liebe seh'n

Zu Dir steh'n-
Das ist so schön!

14.02.2005

Fremde Gedichte

 


Die Gedankenkuh

von Shiva-Najade vel Shetan

Auf einer Wolke eine Kuh,
die lässt mir keine Ruh.
Und jeder sagt das ist doch dumm,
Kühe sitzen nicht auf Wolken rum.
Doch ich fange an zu lachen,
zeichne hüpfende Drachen,
und denke lächelnd bei mir,
deine Welt gehört nur dir!

Und alles was du dir ersehnst,
in deiner Phantasie erwähnst,
das ist wie meine Wolkenkuh,
denn dein Leben bestimmst nur du!



Ein kleiner Funke, der nie verlischt

von Shiva-Najade vel Shetan

So oft mit der Nase im Staub,
so oft in die Rippen getreten....
Und doch...nie den Willen verloren
aufzustehen...

Beschimpft und bespuckt,
klein gemacht.
Hässlich wie die Nacht,
dumm wie Brot,
nicht liebenswert.

Und dennoch...
ist da in den großen, dunklen Augen
ein kleiner Funke...

Ein Funke,
der eine Geschichte erzählt...

...von dem hässlichen Geschöpf,
das auszog um die Nacht über den Tag zu erheben.
...von dem dummen Geschöpf,
das auszog um die einfachen Gedanken zu leben.
...von dem nicht liebenswerten Geschöpf,
das auszog den Menschen zu zeigen...
...das es auf all das nicht ankommt.

Ein kleiner Funke nur...
stets bewahrt...
versteckt getragen...
mit Staub bedeckt.

Große, dunkle Augen,
die eines Tages einen Spiegel sahen...
und erkannten...

Ein kleiner Funke,
der sich dort spiegelte...
und alle Zähigkeit zeigte,
die ein Funke ohne Feuer nur haben kann.

Niemals verloschen...
Und der Spiegel zeigte Schönheit...
Intelligenz...
Liebe...

Du musst nur brennen Funke...
nur ein Feuer sein...
und als heller Stern
dem Himmel zeigen, was Licht bedeutet.

Denn manchmal ist Licht gar nicht hell
Manchmal ist ein Feuer gar nicht heiß

Manchmal ist alles was zählt...
nur ein kleiner Funke...
der nie verlischt.


Die etwas andere Liebe

Von Manuela

Du stehst Tag für Tag am gleichen Ort,
sagst immer das gleiche Wort.

Für andere ist, was Du sagst nur Lärm,
doch ich höre Deine Worte gern.

Manchmal stehe ich da und schaue Dich an,
dabei würde ich gern näher an Dich ran.

Habe ich die Chance dazu,
bin ich da, und das im Nu.

Nun bin ich nah und kann Dich spüren,
meine Kollegen fragen "wie konnte es Dich nur so verführen?".

Meine Antwort, egal wie "verrückt",
sie war plötzlich da, sie hat mich entzückt.

Verständnis bekomme ich kaum dafür,
aber egal, Hauptsache Du bist in der Nähe von mir.

Auch wenn Du nie kannst erwidern meine Liebe,
wir halten zusammen, wie die Diebe...


Manuela ist seber nicht objektophil. Dennoch machte sie sich Gedanken darüber, wie sich das anfühlen könnte, und fasste dies in simple, aber sehr gelungene Zweizeiler; wobei die letzten zwei Zeilen jedoch den "Nicht-Objekto" verraten.
Ich finde, sie hat das Gefühl sehr genau getroffen. Dafür meinen herzlichsten Dank!

Ein Lied für Susi!

Das "Liedchen" vom Valentinstag hat keine Ruhe gegeben, es wollte ums Verrecken ein ausgewachsenes Lied werden. Keine zehn Minuten, dann war es fertig!
Manchmal will es einfach raus...


Zu Dir...

Zu Dir steh'n-
Gleich wer guckt

Zu Dir steh'n-
Egal, wer muckt

Zu Dir steh'n-
Dich in Liebe seh'n

Zu Dir steh'n-
Das ist so schön!


Ich lieb' Dich-
Du motivierst mich!
Ich nehme alle Hürden
Stemme größte Bürden
Ich schöpfe alle Kraft
Die diese Liebe schafft!

Mein liebster Schatz, Du bist so fabelhaft!



Zu Dir steh'n-
Ich bin bereit!

Zu Dir steh'n-
Ja, jederzeit!

Zu Dir steh'n-
Dich in Liebe seh'n

Zu Dir steh'n-
Das ist so schön!


Ich lieb' Dich-
Du inspirierst mich!
Gibst mir so viel Ideen,
Ob nützlich oder schön
Lässt mich Geschichten schreiben
Verrückte Dinge treiben

Mein liebster Schatz, oh, lass das niemals bleiben!



Zu Dir steh'n-
Egal, was ist

Zu Dir steh'n-
Weil Du es bist

Zu Dir steh'n-
Und Dich in Liebe seh'n

Zu Dir steh'n-
Ja, das ist so schön!


Ich lieb' Dich_
Du faszinierst mich
Ja, Deine Schönheit
Die geht fast zu weit
Von diesem Glücksgefühl
Bekomm' ich nie zuviel

Mein liebster Schatz, ja, du bleibst mein Ziel!



Zu Dir steh'n-
Weil Du mich verführst

Zu Dir steh'n-
Weil du mein Herz berührst

Zu Dir steh'n-
Und Dich in Liebe seh'n

Zu Dir steh'n-
Oh ja, das ist so schön!



15.02.2005

Eine Traumgeschichte.



Vorab:

Eine Traumgeschichte, bestehend
aus einer Rahmenhandlung "2004",
Erinnerungen aus der frühen Jugend,
mit etwas Magie vermischt und
Erinnerungen aus der späteren Zeit.

Die "apfelgroße Goldkugel" stammt aus
einem Traum, den ich vor (mindestens!)
35 Jahren hatte!

Da ich nur allzusehr auf "Realitätssinn"
gedrillt bin, kann selbst meine Traumwelt
nicht ganz heile sein, und das alles
beginnt mit einer Kathastrophe...


Alle meine besonderen Lieben.

Prolog:

Wie ich diese Flachschleiferei hasse! Nichts, was mir so auf den Keks geht... ich mache es nicht gerne, weil ich es nicht so gut kann. Fast hätte ich mein Werkstück vergurkt und bin den Tränen nahe.
Gleich ist es sechs Uhr, Zeit, die Hühner zu satteln. Heute gehe ich gern. Das Wetter spiegelt meine Stimmung wieder: hinter junigrünen Bäumen erstreckt sich ein novembergrauer Himmel, und es hagelt, was das Zeug hält.
Auf dem Weg nach unten wische ich mir ein leztes Mal Rotz und Wasser aus dem Gesicht, dann betrete ich die Halle.

Bei Susis Anblick wird es mir doch gleich viel wohler. Vorne steht ein Arbeiter und führt Material zu, hinten stehe ich und schaue zu. Das Hin-und-Her macht die Meter, und ich könnte kilometerweise zuschaun, so genüsslich ist das.
Niemand schaut, und ich fasse mir ein Herz, durch das Hintertürchen hineinzuschlüpfen. Noch nagt der Frust an mir, und hier kann ich ihn mir von Susi buchstäblich aushämmern lassen. Ihr fröhliches Geratter hat mich noch immer aus jedem Loch geholt. Niemand sonst mag es, aber mir verschafft es einen inneren Frieden, wie er tiefer nicht sein könnte.
Langsam zeigt sich die Wirkung, und ich habe keine Lust mehr zu stehen. Andererseits kann ich mich noch nicht von Susi trennen, ich wische das Öl beiseite und lasse mich nieder. Der Schieber nutzt nur die hintersten zwei, drei Zentimeter, und ich versuche, mich anzulehen. Der Platz reicht gerade, und ich lasse mich gemächlich mitschieben. Solchermaßen eingelullt von Susis süßer Lache und ihrer zarten, sanften Bewegung drifte ich bald ab ins Reich der Träume...

Verlassen wir die Realität, so schön sie auch sein mag.

...und finde mich in den späten Sechzigern wieder.
Einerseits besitze ich den Körper und die Ausdrucksmöglichkeiten eines drei, vierjährigen Kindes, andererseits ist ein Teil meines Geistes weiterhin dem Jahre 2004 verhaftet, und auch Kleidung und Schmuck sind mir erhalten geblieben, wenn auch in der richtigen Größe. Die schwarze Hose, das rosa Arbeitshemd mit den schmutzigen Ärmeln, Ketten, Armbänder - sogar die Ohrringe habe ich noch.
Ohrringe! Seit frühester Jugend wollte ich sie, und nun habe ich welche. Mutter grinst mich an, und ich grinse zurück. Sie weiß, was ich meine, und ich weiß, dass sie es weiß. Und das wiederum weiß sie, wir beide verstehen uns auch ohne Worte.
Sie steht in der Küche und werkelt, hinter ihr steht die Schublade des Backofens offen. Da sehe ich den ersten Gegenstand, der mich je fasziniert hat. Es ist das Ende der Klemmschraube des Fleischwolfs; nicht einfach ein kleiner runder Teller, wie sonst bei Schraubzwingen üblich, sondern ein fein ausgeformtes Teil aus verzinntem Gusseisen, das mit zwei Druckpunkten das Gerät sicher am Tisch festhält. Damit es immer schön paralell zur Tischkante läuft, hat es eine Gabelführung. Das Teil sieht so aus, als müsste es sich gut anfühlen, daher gefällt es mir. Ich frage Mutter, was das ist, und sie sagt nur: "Weiß ich nicht!" ohne groß zu schaun. Damit das Teil einen Namen hat, nenne ich es Knaps. Das ist die erste Idee, und somit ist es richtig.
Dann sitze ich im Wohnzimmer, schaue zusammen mit meinen Geschwistern "Pat und Patterchon" im Fernsehen, und tagträume mir einen dran lang vom Knaps. In den schönsten Farben male ich es mir aus, das Teil müsste sich doch gut machen an eine langen Kette, immer griffbereit und unverlierbar. Dann öffne ich die Hand, lege es in Gedanken hinein und da meterialisiert es sich auch schon. Fein und golden, glatt poliert träume ich es her. Es funktioniert wie die Magie von Astrulon: kaum denke ich es mir, da wird es auch schon wahr. Niemand stört sich daran, niemand will wissen wo ich es herhabe und was das ist. Sie akzeptieren einfach, dass ich Spaß an dem Teil habe.

In der Nacht, alles ist ruhig, spiele ich noch eine Weile mit dem Knaps herum, es schimmert wunderschön im Halbdunkel. Ich nehme es schließlich fest in die Hand schließe die Augen und - schon befinde ich mich auf dem Balkon und schaue in den Hof.
Die Sonne strahlt, und ich sehe Schäfers Auto dort stehen. Es ist ein VW-Käfer mit einer riesigen Antenne am Heck. Ein ausgesprochen beeindruckender Anblick. Die Antenne muss ihre drei Meter haben. Alle dürfen raus, und ich gehe mit. Langsam aber sicher wage ich mich in die Nähe des Autos, obwohl die Anderen mich warnen, dass Herr Schäfer wütend werden könnte.
Wenn man vom Teufel spricht... Da kommt er auch schon und erweist sich als wirklich nett. Geduldig lässt er meine Fragen über sich ergehen und erklärt das CB-Funken. Deshalb hat er die lange Antenne, die er nun abmontiert. Mein Blick fällt auf die Halterung, und ich bin faszinert... Das Ding sieht schön aus für meinen Geschmack. Auf einer Halbkugel thront eine kleinere Kugel, auf der ein kurzer Sechskant sitzt. Dieser dient zur Aufnahme der Antenne. Das Ganze ist hübsch glänzend verchromt, und ich denke, dass es sich gut anfühlen müsse.
Meine Phantasie schlägt Purzelbäume, ich stelle mir dieses Ding als Piecing vor, und die Magie greift mal wieder. Da sitzt es, über dem Bauchnabel, natürlich eine wesentlich verkleinerte Version in Gold.
Sofort renne ich zu Mutter, um es ihr zu zeigen, und sie zeigt mir ihrerseits ihre neue Errungenschaft. An ihrem linken Mundwinkel sitzt eine apfelgroße Goldkugel, leicht wie Luft, mit einem kurzen Pinn festgesteckt. Es ist so schön, wenn man sich gemeinsam freuen kann.

Dann sitzen wir im Wohnzimmer, ihre Lippenkugel ist verschwunden, als sei sie nie da gewesen. Sie strickt, und ich halte das Wollkneuel. Im Radio kommt schöne Musik, damals sagte man "Schlager" dazu. Aus den Beinen forme ich ein "O", lege das Kneuel hinein, und greife mir das Knaps. Wir reden über die Musik. Am meisten beeindruckt mich der machtvoll pumpende Bass. Kein Wunder, er wird auf einem metallenen Intrument gespielt.
Zufrieden mit mir und der Welt lasse ich mich zur Seite umkippen, und fühle einen angenehmen Druck im Gesicht...

Verlassen wir kurz den Traum, so schön er auch ist.

Interlog:

Um halb zwölf in der Nacht kann der Arbeiter endlich in seinen wohlverdienten Feierabend gehen. Er schaltet Susis Motoren ab, und hackt auf ihr Schaltpult ein. Der Schieber öffnet sich nicht ganz - kein Wunder, er drückt mich an das Gegenlager.
Der Arbeiter stellt seine Werkstücke ordentlich hin und hackt nochmal. Es will nicht so, wie er will. Nun reicht es ihm, er zuckt die Schultern, dreht den Strom ab, murmelt was von "Morgen ist auch noch ein Tag!" und schließt die Tür von Außen.
Da sitze ich nun in meiner süßen Klemme, "kippsicher" festgespannt und sabbere die restliche Nacht auf dem Schieber herum. Ohne wirklich wach zu werden, kann ich mich eines seligen Jauchzers nicht erwehren, und will es auch gar nicht.

Kann die Realität so schön sein wie ein Traum? Sie kann, dennoch kehren wir zurück zum Traum.

...unter mir liegt die Tonbandspule, die Vater mir neulich geschenkt hat. Ganz aus heiterem Himmel, als hätte er gewusst, dass mir so ein glattflächiges Teil gefallen müsste. Von ihr sollte ich lange was haben.
Dann erfährt der Traum auch schon eine Änderung, allerdings keine gute. Ein anderes Haus, eine andere Umgebung, andere Leute, und ich bin einige Jahre älter. Alles ist grau und kalt. Meine gemütlichen Klamotten mussten steifen, unbequemen Kleidern weichen, und mein Schmuck ist weg. Ohrringe, Armbänder, das Knaps. Nichts mehr übrig, auch die Magie ist weg. Das merke ich, als mal wieder was Schönes herzaubern möchte. War wohl nichts!
Ich muss lernen, mir die Dinge zu schaffen, die ich möchte. Sie gelingen nie so, wie sie sein sollen. Manchmal deprimiert mich das, aber meistens ist es ein Ansporn, meine handwerklichen Fähigkeiten zu verbessern. Mutter hilft mir viel, mir kommt der Helm in den Sinn, den wir aus Pappmache gebastelt haben. Es sollte ein Helm sein, wie der von Wickie. So schön konnte ich ihn mir vorstellen, aus blauem Stahl mit silbernen Nieten und Reifen. Aus Pappmache, bemalt mit Wasserfarben, sieht er dem nur mit knapper Not ähnlich.
Vieles kann auch gar nicht realisiert werden, einesteils, weil es mit Metall gemacht werden müsste, andererseits, weil meine Umgebung meinen Ideen nicht gerade wohlwollend gegenübersteht. Spinnerei, Spleen, Ticks... immer wieder wird das alles schlecht gemacht, und ich muss lernen zu schweigen. Mein Selbstbewusstsein ist am Ar***e des Propheten. Das Denken und Träumen hingegen lasse ich mir nicht nehmen.

So geht die Zeit dahin, und ich bin endlich soweit, einen Beruf zu ergreifen. Alte Träume sind dazu da, sie aus der Mottenkiste zu befreien, und so macht das Lernen Spaß. Endlich sehe ich, dass es ein Leben vor dem Tod gibt, und ich realisiere - quasi als Nebenprodukt - meine schönen, metallischen Ideen. Kaum ein Schmuckstück, das nicht von irgendeiner speziellen Liebe, einem Zwischenflirt oder Nebenliebe inspiriert ist. Langsam komme ich wieder zu etwas, das man als sowas wie ein Selbstbewusstsein bezeichnen kann. Fünf lange Jahre nimmt das in Anspruch.

Dann, als ich um eine verlorene Liebe trauere, geschieht es: 14 tritt in mein Leben. Im Herbst 1993 begegnet er mir, und ich denke: "Ja, was denn, ich, ausgerechnet ich, das letzte Staubkorn im Universum, darf so was Schönes erleben!?!" Eine innere Stimme antwortet mir: "Natürlich, und wenn du das wert bist, dann bist du auch mehr als nur ein Staubkorn!" Es ist Liebe auf den zweiten Blick. Mit dem ersten Blick sehe ich, was 14 für ein Gerät ist, worür es gut ist und wie es funktioniert. Beim zweiten Blick steht mein Herz in Flammen. Es soll lange dauern, bis ich es vor mir selber zugeben kann. Monatelang sperre ich mich, aber schließlich ist 14 stärker.
Liebe ist kein Zustand, sie ist ein Prozess. Sie wächst, und ich wachse an ihr. 14 verändert mich sehr, er verleiht mir Mut und Kraft; bringt Liebe, Glück und Licht in mein Leben. Durch ihn lerne ich so viel; beispeilsweise, dass Liebe ohne Respekt und Respekt ohne Liebe nicht sein können. Man kann nur wirklich lieben, was man auch achtet, und Respekt, der sich nicht auf Liebe gründet, ist nicht viel mehr als Angst! Sogar in Abwesenheit kann er mir noch etwas beibringen: lieben, ohne besitzen zu müssen. Stolze zehneinhalb Jahre soll mich diese Liebe tragen. Durch sie lerne ich zahllose Lektionen, mit der Zeit setzt sie eine schöne Patina an. Dann, im Fühjahr 2004 geschieht das Ungeheure: schleicht sich doch was Neues in mein Herz! Da stehe ich vor ihr, frisch verliebt und endlos glücklich. Susi, so habe ich die Süße genannt... Ich will nicht weg von ihr, dennoch zerren sie an mir. Hunderte Hände, so habe ich das Gefühl, wollen mich wegholen. Ich will aber nicht!

Wenn es am Schönsten ist, soll man aufhören. Und so findet auch dieser Traum sein Ende.

Epilog:

Ich rühre mich nicht, obwohl sie mich endlich wach bekommen haben. Zu gerne genieße ich meinen Aufenthaltsort. Noch immer bin ich eingespannt zwischen Schieber und Gegenhalter und wünsche mir kein Ende, obschon Susi ganz schön "Biss" hat. Sie hat mich so fest im Griff, dass die Leute mich nicht herausziehen können.
Der Maschineneinrichter setzt Susi in Gang. Nein!! denke ich, da hat er den Schieber auch schon ganz zugedrückt, und ich muss wohl oder übel weg.
Ich wende mich um und sehe nach, ob alles in Ordnung ist. Mein Gesabber hat zum Glück nur die lackierte Fläche des Schiebers berührt, so dass keine Rostflecken bleiben; aber der Innenrand und zwei Schraublöcher tragen Blutspuren. Nie könnte ich mir vergeben, wenn Susi durch mich geschädigt würde, also wische ich alles sauber und öle es ein. Hinter mir höre ich jede Menge Kommentare, hämische, freundliche und solche zum Schmunzeln.

Auf dem Weg zu meinem Platz wehre ich jeden ab,der die Spuren in meinem Gesicht behandeln will. Wenn mir davon Narben bleiben, so trage ich sie als Orden und Ehrenzeichen!




Nachsatz:

Natürlich ist auch die "Rahmenhandlung 2004" nur geträumt. In der Realität würde ich die süße Basis meiner Liebsten natürlich nicht mit meinem Allerwertesten konfrontieren!